19. Februar 2016 | Stephan R. Göthel

2015 war ein sehr gutes Jahr für den M&A-Markt. In vielen Branchen sind Zunahmen zu beobachten, national und international. Auch die Aussichten für 2016 werden trotz des unsicheren internationalen politischen und wirtschaftlichen Umfelds als positiv eingeschätzt.

Eine starke Position bei M&A-Transaktionen nimmt die Technologiebranche ein und wird dies auch fortsetzen. Man denke nur an die finanziell hervorragend ausgestatteten US-Technologiegiganten Alphabet/Google, Apple, Facebook und Amazon. Vor allem aber die gesamte Digitalisierung der Wirtschaft und Schlagworte wie Industrie 4.0, Internet der Dinge, Smart City und Fintechs zeigen, wie bestimmend diese Branche bleiben wird.

Für den deutschen Markt setzt dies aber voraus, dass junge und innovative Start-ups finanziell stärker gefördert werden, insbesondere in der Wachstumsphase. Die Bundesregierung hat hierzu ein Eckpunktepapier Wagniskapital mit dem Ziel vorgelegt, Deutschland für Start-ups und Venture Capital attraktiver zu machen. Diesem Ziel dient auch der Round Table des Bundeswirtschaftsministers, dessen Arbeitsgruppen empfehlen, jungen Wachstumsunternehmen Börsengänge zu erleichtern. Die guten Vorschläge gilt es umzusetzen, insbesondere das schon lange angekündigte Venture-Capital-Gesetz, mit dem das regulatorische Umfeld für Wagniskapitalgeber verbessert werden soll. Davon würden nicht nur der gesamte Investitionsstandort Deutschland und insbesondere die deutsche Technologiebranche profitieren, sondern auch der M&A-Markt, zunächst der Small-Cap- und dann ebenso der Mid- und Large-Cap-Bereich. Daher darf Deutschland diese wichtige Branche nicht den ausländischen Märkten überlassen, sondern sollte jetzt entschlossen die Weichen für einen M&A-Markt 4.0 stellen!

Prof. Dr. Stephan R. Göthel, LL.M. (Cornell)

Dieser Beitrag ist als „Das aktuelle Stichwort“ in der M&A REVIEW 1-2/2016 auf S. V unter dem Titel „Mit starken Start-ups zu einem M&A 4.0!“ erschienen.