5. Juni 2016 | Oliver Rossbach

Rund 19 Milliarden Euro wurden im Jahr 2015 am Schuldscheinmarkt platziert. Das sind etwa 65 % mehr als 2014. Und der Boom hält an. Nicht nur bekanntere Namen wie HeidelbergCement, freenet AG, Porsche, Dürr, Nordex, Lufthansa, alstria office REIT-AG, K+S oder Sixt Leasing zählen zu den Emittenten. Vielmehr ist zu beobachten, dass sich der Markt zunehmend auch für Unternehmen unterhalb des Investmentgrade-Bereichs öffnet.

Die Beliebtheit des Schuldscheindarlehens kann nicht verwundern, erlaubt es doch kreditsuchenden Unternehmen,

  • einen breiteren Investorenkreis anzusprechen als bei Konsortialkrediten und dadurch ihre Gläubigerstruktur zu diversifizieren;
  • die Abhängigkeit von ihren Hausbanken zu verringern und
  • von einer langen Laufzeit von bis zu zehn Jahren, einer flexiblen Ausgestaltung der Konditionen und einer während der Laufzeit liquiditätsschonenden endfälligen Tilgung zu profitieren.

Gegenüber einer Unternehmensanleihe bieten Schuldscheindarlehen Zeit- und Kostenvorteile, da regelmäßig geringere Anforderungen an ein externes Rating des Darlehensnehmers gestellt werden, kein Wertpapierprospekt erstellt und gedruckt werden muss, keine Börseneinführungsgebühr anfällt und keine öffentliche Publizitätspflicht besteht.

Wie aber funktioniert ein Schuldscheindarlehen, wie sehen die vertraglichen Eckdaten aus, wie verhält es sich im Vergleich zu einem Bond, und wie läuft eine Schuldschein-Transaktion typischerweise ab? Einen Einstieg gibt unsere Präsentation, die Sie hier abrufen können.

Weitergehende Informationen zu alternativen Finanzierungsformen finden Sie in unserer Beitragsserie „Mittelstandsfinanzierung 4.0 – Diversify yourself!“, und zwar hier weitergehend zu Schuldscheindarlehen, hier zu Private Debt und hier zum Thema Crowdfinancing.